Am dritten Adventswochenende fanden die traditionellen Weihnachtskonzerte des Schönebecker Jugend-Blasorchesters Essen statt. Die Aula des Mädchengymnasiums Borbeck war zweimal gut gefüllt. Das Publikum spendete viel Applaus für ein Programm, das auf den ersten Blick gar nicht so viel Weihnachtliches enthielt, jedoch mit jedem einzelnen Musikstück den Bezug zur weihnachtlichen Friedensbotschaft aufnahm. Unter der Leitung von Constantin Hesselmann setzte das Schönebecker Jugend-Blasorchester nicht nur musikalisch starke Akzente, sondern bezog auch klar Stellung für Frieden und einen respektvollen Umgang mit allen Menschen.
In seiner Moderation bezog sich der Vorstandsvorsitzende des SJB-Förderkreises, Sebastian Scharenberg, auf den Wunsch nach Frieden und Versöhnung in der Weltpolitik, den großen Krisen und Kriegen, die auch die Jugendlichen beim SJB derzeit beschäftigen. „Aber auch direkt vor unserer Haustür wünschen wir uns Frieden, Respekt und Versöhnung,“ erklärte Sebastian Scharenberg und ging auf die Zerstörung von Bäumen im Borbecker Schlosspark und die Verschmutzung von Gebäuden ein, von der auch das Vereinsheim „Notenkiste“ des SJB betroffen war.
Die Fans der traditionellen Weihnachtsmusik sollten aber auch auf ihre Kosten kommen. So präsentierte zunächst das Nachwuchsorchester unter der Leitung von Dorothee Wember eine unterhaltsame Auswahl von Musikstücken aus bekannten Weihnachtsfilmen, bevor das Konzert mit Weihnachtsmusik vom SJB weiterging und in einem großen Finale mit allen Musikerinnen und Musikern sowie dem gesamten Publikum als Chor mit dem Lied „O Du Fröhliche“ endete.
„Stein im Brett“ beim SJB
Jedes Jahr zu Weihnachten verleiht das Schönebecker Jugend-Blasorchester Essen einen Preis an eine Person, eine Firma oder eine Institution, die sich um die Förderung der musikalischen Ausbildung der Kinder und Jugendlichen beim SJB besonders verdient gemacht hat. In diesem Jahr bedankten sich das Orchester und der Förderkreis beim Team der Dampfe Essen-Borbeck. Stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Borbecker Brauhauses nahm Martin Grahl den Preis entgegen. Er zeigte sich überrascht und gerührt darüber, dass sein Team bei den jungen Musikerinnen und Musikern einen echten „Stein im Brett“ hat.
Die Dampfe erhielt den Preis unter anderem für die großzügige Unterstützung während der Corona-Pandemie, ohne die das Orchester keine Möglichkeiten für gemeinsame Proben gehabt hätte. Das SJB konnte monatelang den Festsaal der Dampfe kostenlos nutzen. Im Vereinshaus wäre nicht genug Platz gewesen, um die Abstände einzuhalten. Der große Saal an der Heinrich-Brauns-Straße hat dem SJB nicht nur das gemeinsame Proben ermöglicht, sondern auch die Freundschaften und sozialen Begegnungen der Orchester- und Vereinsmitglieder am Laufen gehalten. Dafür ist das SJB noch immer sehr dankbar.
Der Wanderpreis besteht aus einem Pflasterstein aus dem Umfeld der Notenkiste, der auf einem hölzernen Sockel befestigt ist. Kleine Tafeln zeigen die Namen früher ausgezeichneter Personen, darunter zum Beispiel der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen.
Weiter mit Musik
Wer das SJB kennt, ahnt schon, dass es ohne Musik nicht weitergeht. Deshalb treffen sich die Jugendlichen auch am zweiten Weihnachtstag und bringen Ständchen in die Senioreneinrichtungen des Stadtteils. Und gleich zu Beginn des neuen Jahres wird auch schon wieder das Programm für die neue Konzertsaison geprobt.
Die nächsten Konzerttermine werden unter www.sjb-essen.de bekanntgegeben.
Bild 1: © SJB/Chrosch; Orchestermanager Matthias Wewers (re.) überreichte den „Stein im Brett“ an Martin Grahl stellvertretend für das Team der Dampfe